Von vorneherein gut durchdacht

Was sind die essentiellen Basics?

Wie sollte die Rentenvorsorge aufgebaut sein?

„Denn eins ist sicher: Die Rente“ – Norbert Blüm hat sich geirrt, wie wir heute wissen.

Doch wie genau kann eine nachhaltige Rentenvorsorge aufgebaut werden? Dies ist die Frage, die ich in Bezug auf dieses Thema am häufigsten zu hören bekomme. Bevor ich dazu jedoch Stellung beziehen kann, muss ich sicher sein, dass mein Gegenüber die Grundlagen der Rentenvorsorge verstanden hat. Denn nur in einem Dialog auf Augenhöhe lässt sich eine optimale Lösung finden.

Rente ist Individualsache

Den einen Königsweg gibt es bei der Rentenvorsorge nicht. All jene die behaupten, sie haben ein perfektes oder auch ein nur annähernd optimales Rentenprodukt für die breite Masse parat, sprechen damit bewusst eine Lüge aus oder haben die essentiellen Grundlagen selbst nicht verstanden. Eine optimierte Rentenvorsorge muss maßgeschneidert sein. Alles andere kann bestenfalls als eine akzeptable Lösung bezeichnet werden.

Konkrete Zahlen eignen sich nicht als Zielsetzung

„Wie viel sollte ich für die Rente zurücklegen?“

Auch das ist unter den Top 5 der meisten Fragen die mir gestellt werden. Die ernüchternde Antwort darauf lautet: Weder Sie noch ich kennen die Antwort darauf. Ich unterstelle Ihnen sogar, dass Sie mit Mitte 20, Mitte 30 und selbst mit Mitte 40 keine Ahnung haben werden, an welchen Lebensstandard Sie sich mit Mitte 60 gewöhnt haben. Um zu wissen, wie viel Sie für die Altersvorsorge zurücklegen müssen, ist diese Erkenntnis aber essentiell. Schließlich wollen Sie sich auch in der Rente nicht vom eigenen Haus oder der gewöhnten Fahrzeugklasse trennen müssen, oder? All die „Finanzgurus“ da draußen die Ihnen propagieren, 300.000, 500.000, oder gar 1.000.000 Euro sind ausreichend für die Rente, beweisen mit ihren Pauschalaussagen lediglich, das sie den tieferen Sinn der Rentenvorsorge nicht begriffen haben!

Die Rentenvorsorge ist keine Einmalplanung

Eine nachhaltige Rentenvorsorge muss laufend angepasst werden. In jungen Jahren ist das Einkommen tendenziell geringer, spätestens jedoch mit Gründung der Familie und dem Eigenheim wird das freibleibende Kapital oftmals knapp. Ist das Eigenheim abbezahlt und stehen die Kinder auf eigenen Beinen, bleibt am Ende des Monats mehr auf Konto übrig. Das Einmalgeschäft zur Rentenabsicherung mit gleichbleibebenden Einzahlungen kann über Jahrzehnte hinweg daher als nicht zielführend bezeichnet werden. Denn das verfügbare Kapital am Ende des Monats ist von zahlreichen Faktoren abhängig und daher starken Schwankungen unterworfen.

Die wichtigste Eigenschaft einer nachhaltigen Rentenvorsorge: Flexibilität

Wer den Gedankengängen des Artikels bis jetzt gefolgt sind, kommt (hoffentlich) zu der von mir angestrebten Erkenntnis: Nur mit ausreichender Flexibilität kann eine optimale finanzielle Absicherung für das Alter erreicht werden. Die Gestaltung der optimalen Altersvorsorge fängt in jungen Jahren an und stoppt erst mit Eintritt in die Rente. Es ist ungemein wichtig, die eigene Rentenplanung in regelmäßigen zeitlichen Abständen zu prüfen und, sollte es erforderlich sein, an die geänderten Umstände anzupassen. Entsprechend flexibel sollten daher die gewählten Rentenprodukte sein.